Zray X2 10'10"
Pros
- Geringes Gewicht
- Großflächige Polsterung des Decks
- Das Paket beinhaltet eine Basis-Luftpumpe und Paddel, damit das Board gleich aufs Wasser gebracht werden kann
- Viele D-Ringe
Cons
- Biegt sich unter Last
- Mangelhafte Leistung der mitgelieferten Luftpumpe
- Kein Reparatur-Set
- Paddel und Tasche haben eine schlechte Qualität
Testbericht
Kennst du schon das aufblasbaren ZRay X2 10’’10?
Vielleicht hast du dich bereits auf der Herstellerseite danach erkundigt. Dort sieht zwar alles koscher aus, doch nun ist dein Interesse geweckt und du willst unbedingt wissen, was hinter diesem vergleichsweise preiswerten Board steckt? Dann bist du bei uns genau richtig!
Wird es tatsächlich deine Erwartungen erfüllen oder wird es dich am Ende doch auf hoher See im Stich lassen?
Das und noch viel mehr erfährst du hier in unserem ausführlichen Testbericht!
Spezifikationen
Länge | 10’10″ (ca. 330 cm) |
Breite | 30” (ca. 76 cm) |
Dicke | 6” (ca. 15 cm) |
Maximale Zuladung | 320 lbs (ca 145 kg) |
Gewicht | 25 lbs (ca. 11,3 kg) |
Performance
Wie bei günstigen Boards zu erwarten war fühlte sich dieses Modell sehr weich und flexibel an, sodass man den Eindruck bekommt, als würde man auf einem aufblasbaren Kajak paddeln.
Sogar bei einem Luftdruck von etwa 1 Bar war der Härte-Unterschied im Vergleich zu den getesteten Boards aus der mittleren Preisklasse deutlich spürbar.
Auf dem Wasser war die Bodenhaftung der Polsterung sehr komfortabel und bot uns ausreichenden Grip. Wir konnten zwar problemlos experimentieren auf welchen Teilen des Boards ein fester Stand möglich ist und inwiefern Bewegungsfreiheit gegeben ist, dennoch konnte die Leistung hierdurch nicht großartig verbessert werden.
Anfangs schien das Board im Vergleich zu anderen SUPs instabiler zu sein, was unserer Meinung nach an der Finne liegt. Das Gefühl legte sich bei uns allerdings nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schnell. Nach unserem Empfinden kann es der gewünschten Richtung besser als erwartet folgen, dafür gibt es allerdings Einbußen in der Manövrierbarkeit. Wir schätzen es von der Stabilität her nur deswegen relativ gut ein, weil wir im Laufe der Zeit viele Erfahrungen im Umgang mit SUP Boards gesammelt haben. Daher kann es gut möglich sein, dass Anfänger anderer Meinung sind. Wir wären nicht überrascht, wenn sie das Board als zu wackelig empfinden.
Die kurze Fahrt mit dem ZRay X2 in der Größe 10’’10 hat uns Spaß gemacht. Wenn du allerdings für bessere Qualität etwas mehr Geld investieren möchtest, gibt es eindeutig bessere Alternativen. Wie bereits erwähnt können leichtere Paddler beruhigt und beherzt ins offene Wasser hinausgleiten. Für den schwereren Paddler fühlte es sich allerdings so an, als würde er über eine dickflüssige Suppe gleiten, denn in dem Fall sinkt die Fortbewegungsgeschwindigkeit drastisch.
Wir genossen es mit diesem Board über ruhigen, geschützten Gewässern zu gleiten. Dennoch können wir Anfängern nur empfehlen bei diesem Board keine großartige Leistung zu erwarten. Dieses Board eignet sich dennoch hervorragend, um den Einstieg ins Wasser zu wagen (allerdings würden wir dir dringend empfehlen, dir unsere getesteten Modelle aus dem mittleren Segment anzuschauen, die nur einige 100 Euro mehr kosten). Dank seines leichten Designs lässt es sich einfach transportieren und es kann die gewünschte Richtung gut genug halten, um diese fantastische Sommersportart kennenzulernen.
Design des Boards
Das ZRay X2 ist mit seinen 10 D-Ringen gut ausgestattet, die von Anfang an genutzt werden können. Die D-Ringe verleihen dem Board sicherlich mehr Funktionalität, da hierdurch bei Bedarf bzw. zur Aufwertung mehr herstellereigenes Zubehör darauf angebracht werden kann.
An der vorderen Spitze des SUP-Boards sind vier D-Ringe zu finden, durch die bereits ein robustes Spannseil gefädelt ist. Hierdurch ist ab Werk eine Fläche zur Befestigung von kleinem Gepäck gegeben. Dieser Bereich ist ideal für die Aufbewahrung deiner Flip-Flops oder deiner Sonnencreme, damit diese nicht im Sonnenuntergang davongleiten.
In der Mitte des Boards sind an den äußeren Seitenrändern jeweils 2 D-Ringe angebracht. Dadurch sind die insgesamt vier mittigen Ringe nicht im Weg und der Paddler kann nicht versehentlich mit den Füßen drauftreten. Dennoch sind sie sehr komfortabel, um beispielsweise – ähnlich wie bei einem Kajak – eine Rückenlehne oder einen Tragegurt daran zu befestigen.
Anders als bei anderen, ähnlichen Modellen sind diese D-Ringe etwas weiter hinten am Board angebracht, wodurch das Gewicht auf das hintere Ende des Boards verlagert wird, sodass die vordere Spitze bei Wellengang leicht hochgezogen werden könnte. Die letzten beiden D-Ringe befinden sich an der hinteren Spitze des ZRay, wobei eines auf dem Deck und eines auf der Unterseite angebracht ist. Gehen wir zuerst auf den oberen D-Ring ein. Dieser eignet sich hervorragend zur Befestigung des Boards an einem Seil, wenn du gerade nicht draufstehst und verhindern willst, dass es ungewollt von alleine ins Wasser gleitet. Genau unter dem oberen befindet sich der Ring auf der Unterseite. Dieser kleine Kerl ermöglicht es dir das Board festzubinden, falls Wind aufkommen sollte oder du irgendwo Land ansteuern willst.
Im Vergleich zu anderen günstigen SUP Boards, die wir getestet haben, sticht das ZRay mit seinen D-Ringen und den damit möglichen Optionen zur Lagerung von kleinem Gepäck aus der Masse heraus.
Die Form dieses SUPs fällt durchschnittlich aus. Seine Nasenspitze ist etwas breiter, was sich im gesamten Board wiederspiegelt. Das bedeutet, dass sich der Stromlinieneffekt (alias die Geschwindigkeit) nicht besonders gut durchsetzen wird. Leider entspricht dies allen anderen günstigen Boards: es sind unspezifische Modelle, die allesamt demselben Design entsprechen. Sie eignen sich gut für eine Spritztour übers Wasser, aber man kann keine herausragende Leistung erwarten.
Materialien
Das ZRay X2 wurde mit einem genauen Blick auf geringe Kosten und Leichtigkeit designt, indem ein stabiler Drop-Stitch Kern gewählt wurde. Leider wird dieser Kern nur von einer einzigen PVC-Schicht umhüllt. Sei es wie es wolle: diese PVC-Schicht bleibt gemeinsam mit einer doppelt umwickelten Bahn aus 500D-PVC ein absolutes Leichtgewicht.
Leichtigkeit ist jedoch leider nicht immer mit guter Qualität gleichzusetzen. Ganz im Gegenteil: in diesem Fall müssen fehlende Materialien beklagt werden. Im Gegensatz zu diesem Board wird Leichtigkeit bei hochwertigen Boards mit Fusionstechnologien erreicht. Beim ZRay X2 wurde das Leichtgewicht durch weglassen weiterer PVC-Schichten erreicht, die die Stabilität des Boards verbessert hätten. Wenn du dir die Materialeigenschaften anderer SUPs aus dem mittleren Segment anschaust wirst du schnell feststellen, dass keines dieser Modelle mit weniger als drei PVC-Schichten auskommt. Diese dienen zum Schutz der Boards und verleihen ihnen darüber hinaus die nötigte Härte, die wiederum eine hohe Stabilität gewährleistet.
Von weitem und auf den Bildern im Internet sieht das Design ansprechend aus. Da der Aufdruck ungleichmäßig ist verlaufen die Farben in der Realität nicht wie sie sollten. Außerdem passt das Tribalmuster unserer Meinung nach nicht zum Gesamtkonzept. Wäre es richtiggemacht und gut aufgedruckt würde es vielleicht passen. So wirkt das Design allerdings als ob Edward Munch und die Bewohner der Sesamstraße versucht hätten, gemeinsam ein Werk zu kreieren.
Eine 4 mm dicke, weiche Deckpolsterung bedeckt über die Hälfte der oberen Seite des Boards. Das ist eine sehr nette Geste des Herstellers, die es dem Paddler erlaubt seine Haltung anzupassen und auf dem Board zu experimentieren. Viele andere Boards verfügen über eine sehr kleine Deckpolsterung, die nur eine Position zulässt: stillstehen und paddeln.
Doch das ZRay bietet noch viel mehr, indem es durch Zubehör die Option bietet, ähnlich wie bei einem Kajak im Sitzen zu paddeln. Hierfür kann optional eine Rückenlehne angebracht werden, die das SUP sehr komfortabel macht.
Features
Finnen
Fast alle Boards auf dem Markt sind mit drei Finnen ausgestattet. Unabhängig davon, ob sie nun klein, groß, mittelgroß, weich oder fest sind, sind sie immer vorhanden. Leider ist ausgerechnet das X2 eines der wenigen Ausnahmen, die nur mit einer Finne ausgestattet sind. Diese eignet sich zwar wunderbar um geradeaus voranzukommen, doch leider büßt das Board im Gegensatz zu den Modellen mit drei Finnen an Stabilität ein und lässt sich nur mit sehr viel Mühe steuern.
Wir stellten außerdem fest, dass die Anbringung und Fixierung der abnehmbaren Finnen sehr knifflig ist. Sobald sie aber richtig sitzt hat sie sich andererseits als stabil und fest erwiesen. Große Einzelfinnen wie diese findet man eigentlich eher an längeren Boards, die auf Touren oder Rundfahrten ausgelegt sind. An Allround-Boards ist sie dagegen eher die Ausnahme.
Aufpumpen / Luft herauslassen
ZRay empfiehlt für eine optimale Leistung einen Luftdruck von 1 Bar. Dadurch erreicht das Board seine maximale Festigkeit. Aufgrund der einlagigen PVC-Hülle werden schwerere Paddler (auch wenn sie unter dem Maximalgewicht liegen) das Board dennoch als weich und instabil empfinden.
Laut Angaben von ZRay ist dieser Luftdruck innerhalb von nur sechs Minuten erreichbar. Sie schreiben, dass dies mit der mitgelieferten Luftpumpe erreicht werden kann. Leider sieht die Realität auch in diesem Fall anders aus: es dauert viel länger als angegeben.
Die Luft herauszulassen war dank des mitgelieferten Ventils (das bei jedem aufblasbaren SUP im Paket enthalten ist) dagegen kurz und schmerzlos. Dazu muss man nur den äußeren Verschluss entfernen, bevor auf die Mitte des Ventils gedrückt wird. Während die Luft ausströmt kann das Ventil gedreht werden damit sie während des Aufrollens des Boards für die platzsparende Aufbewahrung offenbleibt.
Zubehör
Paddel
Mitgeliefert wird ein sehr minimalistisches, verstellbares Paddel aus Aluminium.
Betrachtet man das Gesamtpaket handelt es sich nicht um ein High-End-Board, sodass das mitgelieferte Paddel allemal besser ist als ein nicht vorhandenes. Es ist sehr einfach gehalten und hilft dir dabei, übers Wasser zu gleiten.
Realistisch gesehen werden die meisten Leute ihr Paddel früher oder später durch ein besseres ersetzen. Betrachte es also als ein Geschenk, das dir den sofortigen Start ermöglicht. Sobald du es an deine Höhe angepasst hast kannst du es quasi direkt vom Karton ins Wasser befördern.
Luftpumpe
Leider scheint die Pumpe eine Reliquie aus der Vergangenheit zu sein, mit der man fast schon Mühe beim auspusten der Geburtstagskerzen hätte.
Es ist durchaus als positiv anzumerken, dass es möglich ist das Board damit aufzupumpen. Allerdings dauert der Prozess mit guten zehn Minuten ewig lange. Diese Zeit fehlt dann fürs paddeln selbst, was bei Leuten die wenig Freizeit haben sehr ärgerlich ist. Außerdem ist es so anstrengend, dass wir nach den letzten Millibars so aus der Puste waren wie nach einem halbstündigen Cardio-Training. Dennoch haben wir eisern durchgehalten, um den optimalen Luftdruck zu erreichen.
Das ist natürlich kein großes Problem und lässt sich eigentlich durch die Nutzung eines Kompressors oder einer besseren Luftpumpe leicht lösen. Solltest du vorhaben das Board regelmäßig zu benutzen empfehlen wir dir unbedingt in eine bessere Pumpe zu investieren.
Tasche
Um den Transport des Boards zu erleichtern ist die mitgelieferte Tasche mit angenehmen Schultergurten ausgestattet. Damit kannst du dein Board problemlos überall mithinnehmen.
Die Tasche ist groß genug für die Mitnahme des gesamten Zubehörs und stabil genug um kurze Strecken unbeschadet zu überstehen. Die große Öffnung erleichtert das einpacken des Boards und die praktischen Griffe erleichtern das einladen in den Kofferraum oder für den Transport zur Wohnung. Da die Materialien sich jedoch nicht dick und fest anfühlen können wir nicht abschätzen, wie lange die Tasche frei von Rissen und Kratzern bleibt.
Fazit
Für ein Board aus dem unteren Preissegment spricht doch einiges dafür, dem ZRay eine Chance zu geben. So eignet es sich durch seine Einzelfinne hervorragend für entspannte Rundfahrten auf flachen Gewässern wie Flüsse oder Kanäle. Allerdings würden wir es nicht für Surfgänge oder Touren auf Wildwasser empfehlen, da es doch sehr verformt und schnell außer Kontrolle geraten kann.
Als Anfänger bemerkt man schnell, wie instabil es ist. Wir würden ein qualitatives Upgrade mit verbessertem Zubehör begrüßen und sicherlich zum Kauf einer besseren Luftpumpe oder sogar einem Kompressor raten, da die mitgelieferte Pumpe in unserem Test die meisten Probleme verursacht hat.
Wenn du lieber gleich ein etwas besseres Board kaufen würdest solltest du dir unbedingt das All-Around von iRocker anschauen. Dieses Modell ist zwar etwas teurer, aber der Unterschied in Sachen Leistung und Stabilität ist riesig.
Schlussendlich hat uns das Board etwas enttäuscht. Dennoch hat es durchaus eine Daseinsberechtigung und eignet sich für diejenigen, die nicht viel ausgeben möchten und sich freuen etwas zu haben, was sie nur sehr selten benutzen. Es ist eher nicht für Leute geeignet, die sehr gute Leistungen oder gar volle Power erwarten. Dafür spricht es diejenigen an, die im Sommer mehr Spaß auf dem Wasser haben wollen.
Wenn du wirklich knapp bei Kasse bist kannst du hier unsere SUPs für unter 500 Euro vergleichen, um deine Optionen miteinander zu vergleichen.
SupBoardGuide Editorial Team
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